Montag, 19. September 2016

Bodhidharma - der Ahnherr von Chan/Zen und ShaolinQigong

Bodhidharma, der 28. Patriarch (Nachfolger) Buddhas,  hat  480 n. Chr. Indien verlassen um mit dem Schiff nach China zu reisen. Er überquerte den Himalaya in die nördlichen Provinzen, wanderte zuerst nach Südchina und dann an den Kaiserhof der Liang-Dynastie. Anschließend ließ er sich 523 n. Chr. wieder im Norden in der Provinz Henan nieder wo auch das bis heute aktive Shaolin-Kloster steht. Laut einer Sage soll Bodhidharma die Teepflanze erschaffen haben. Während des Meditierens in einer Höhle, seien ihm die Augen schwer geworden. Um nicht einzuschlafen, habe er sich angeblich die Augenlider abgerissen und weggeworfen. An der Stelle, wo diese landeten, sei der erste Teestrauch gewachsen, was auch die Form der Blätter erkläre. Weiters wird Bodhidharma immer mit einem wilden, harten Blick und großen Augen dargestellt. Einerseits unterstreicht dies die Legende von den ausgerissenen Augenlidern, andererseits ist dies in Asien eine übliche Darstellung für Menschen mit einer großen Willenskraft.


Nachfolgend können Sie auszugsweise einige Weisheiten Bodhidharmas auf Sie wirken lassen.
Entnommen aus dem Buch: " Das Leben von Bodhidharma" von Ernst Schwarz

  • Hört: Nicht der Buchstabe, nicht das Wort, nicht die äußerliche gute Tat bringen Erleuchtung, sondern die Erhellung des Herzens, das Abwerfen und Überwinden der karmischen Last, die Rückkehr zu dem, was ewig und unsterblich ist in Euch, in mir, in allen… 

  • Für den, der den richtigen Blick hat, offenbart sich die Wahrheit in allen Dingen. 

  • Recht und Unrecht gibt es nicht wirklich. Sie wandeln und verwandeln sich wie alles Alltägliche. Ihre Gültigkeit gilt nur dem Augenblick, gilt nur im engen Raum, der heute Land und morgen Meer ist. Alles Vergängliche ist überwindbar. Merke dir das. Der Mensch schafft Recht und Unrecht aus sich heraus – ebenso wie seine Hölle und seinen Himmel, mit welchen er sich und andere straft oder tröstet.  

  • Solange ein Mensch in seiner Alltagswelt verstrickt ist, schwankt sein Leben unausbleiblich zwischen Schuld und Sühne, zwischen Vergehen und Buße. Für den, der dieses Widerspiel der Kräfte durchschaut hat, gibt es kein Ja und kein Nein mehr. Er lernt, sich zu lösen von beiden, vom Guten und vom Bösen. 

  • Wenn man weiß, dass die Große Leere voll von Qi ist, wird einem klar, dass es so etwas wie „Nichts“ nicht gibt. 

  • Gehen wir zu dritt, ist sicher mein Lehrer darunter. Jeder kann von jedem lernen, weil jeder ein anderes Leben hat.


Vier Stufen müsst ihr überwinden:
  1. Die Stufe zur Erkenntnis, dass dieser Leib nur ein zeitweiliges Zuhause ist, der mit jedem Tag, den ihr älter werdet, abstirbt und schließlich zugrunde geht, verwest, zurückkehrt zur Erde.
  2. Ferner die Stufe zur Erkenntnis, dass alle Gefühle – selbst die ehrlichsten, die leidenschaftlichsten, die hinreißendste Liebe – in Leiden enden.
  3. Die Erkenntnis, dass alles in und um Euch, an das Ihr Euer Herz hängt, vergänglich ist und wenn so erkannt, nicht mehr des Begehrens wert.
  4. Und die Erkenntnis, dass das, was Euer Ich zu sein scheint, nicht Euer wahres Ich ist, dass es etwas Tieferes in Euch gibt als das, was Ihr Euch jetzt Euer Ich nennt.
Eben das zu finden aber ist die höchste Aufgabe des Menschen, denn es bedeutet die Loslösung von allen Fesseln, die Entkettung aller Ketten, die Erlösung.


  • Verloren, um zu finden.
    Wer weiß schon, was richtig?
    Sich selbst überwinden, nur das ist wichtig.
    Was kann ich dir zeigen?
    Wenn du ergründest, was Worte verschweigen,
    kommt der Tag, dass du findest.

Fragt mich nicht nach einer Erklärung dieser Worte. Ihr sollt ja selbst finden, was Worte verschweigen. Nun lasst uns Abschied nehmen voneinander.




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