Freitag, 16. September 2016

Die Essenz des Mondes aufsaugen

Nachdem heute Vollmond ist, möchte ich eine Übung aus dem "Alten China" vorstellen. Diese erwähnt Sifu Wong Kiew Kit in seinem Buch " Die Kunst des Qigong"

In der Traditionell chinesischen Medizin galt es leider als Makel, wenn eine Frau keine Kinder bekommen konnte. Dies erlaubte es sogar dem Mann, sich eine anderer Frau zu suchen. Gott sei Dank stirbt diese Auffassung heute aus. Eine interessante Qigong-Übung verordnete Chao Yuan Fang, ein kaiserlicher Medizinprofessor, unfruchtbaren Frauen.

Übung:
  • Wenn der Mond auf- und die Sonne untergeht, stellen Sie sich mit dem Gesicht zum Mond.
  • Den Atem ca. 8 Sekunden anhalten.
  • Nun den Kopf zurück neigen und die Essenz des Mondes langsam und tief einsaugen.

Wenn reichlich "Yin-Energie" des Mondes vorhanden ist, reinigt dies die Meridiane (Energieleitbahnen). Weiters nährt es das Gehirn und regt die Hormonproduktion an.

Gewiss mutet diese Übung etwas exotisch an. Doch war Chao Yuan Fang kein unbedeutender sondern einer der größten Ärzte Chinas.
Als im Jahr 610 Chr. sein außerordentliches Werk über die Ursachen von Krankheiten veröffentlicht wurde, enthielt es etwa 400 der verschiedensten Qigong Übungen zur Heilung von immerhin mehr als 1200 unterschiedlichen Krankheiten. Somit ist diese über 50 Bände starke Publikation das erste Fachbuch über Qigong. Traditionell wurde Qigong nicht wie eine Medizin für eine bestimmte Zeit verordnet sondern vorbeugend (präventiv) zur Lebenspflege und Langlebigkeit praktiziert.

Im Klassiker des Gelben Kaiser aus dem 2. Jhd. vor Chr.  heißt es: 
 
"Erst dann zu behandeln, wenn sich eine Krankheit zeigt, ist genau so, als würde man mit dem Graben eines Brunnens beginnen, wenn man durstig ist...
Aber kommt diese Aktion dann nicht zu spät?"

 

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